Die Stärke des Windes wird weitreichend in die sogenannte Beaufort Skala eingeteilt. In der Meteorologie wird eine gerichtete, stärkere Luftbewegung in der Erdatmosphäre als Wind bezeichnet, aber woher kommen nun die unterschiedlichen Windstärken die in der genannten Skala von 0 bis 12 eingeteilt werden.
Die Beaufortskala stammt in jedem Fall nicht wie zu vermuten wäre von Sir Francis Beaufort (1774-1857) er ist vielmehr der Namensgeber der von einem Ingenieur Namens John Smeaton schon im Jahr 1759 veröffentlichten Tabelle mit 11 Windstärken. Smeaton beschrieb jede Windstärke mit deren Wirkung auf die Umgebung, er gab zusätzlich zu jeder Windstärke die Windgeschwindigkeit und den Winddruck an.
Bekannt wurde die Smeaton Skala durch den damaligen Hydrographen der „East India Company“ Alexander Dalrymple, die Windstärken spielten zur damaligen Zeit eine immer wichtiger werdende Rolle in der Seefahrt und wurden für entsprechende Aufzeichnungen in den Logbüchern der Handels-und Kriegsschiffe verwendet.
Beaufort lernte zu dieser Zeit die Skala kennen, er führte ein umfangreiches Tagebuch in dem er vor allem das Wetter und die Winde festhielt. Nachdem er 1829 Hydrograph der Admiralität wurde verbesserte er die Skala, er fügte eine Stufe „die Windstille“ als Wert 0 hinzu und verbesserte sie damit auf See leicht entschieden werden konnte welche Segel gehisst wurden und welche nicht.
Als die Segel in der Schiffart keine Rolle mehr spielten formulierte der Deutsche Kapitän Peter Petersen die ursprüngliche Skala für die Zwecke der Seefahrt um. Dabei wurde nicht mehr die Wirkung des Windes auf die Segel beschrieben, sondern die Wirkung des Windes auf die See. Das reichte dann von „spiegelglatte See“ (0 Bft) bis hin zu „See vollkommen weiß, Luft mit Schaum und Gischt gefüllt, keine Sicht mehr“ (12 Bft).
100 Jahre nachdem Beaufort die Skala ausgeweitet und verbessert hatte, wurde die Beaufortskala im Jahr 1935 als allgemein gültig erklärt.
Windstärke | Bezeichnung | ||
der Windstärke | des Seegangs | Wirkung an Land | |
0 Bft (0-1 km/h) | Windstille | völlig ruhige, glatte See | keine Luftbewegung, Rauch steigt senkrecht empor |
1 Bft (1-5 km/h) | leichter Zug | ruhige, gekräuselte See | kaum merklich, Rauch treibt leicht ab, Windflügel und Windfahnen unbewegt |
2 Bft (6-11 km/h) | leichte Brise | schwach bewegte See | Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar |
3 Bft (12-19 km/h) | schwache Brise | Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt | |
4 Bft (20-28 km/h) | mäßige Brise | leicht bewegte See | Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben |
5 Bft (29-38 km/h) | frische Brise | mäßig bewegte See | größere Zweige und Bäume bewegen sich, Wind deutlich hörbar |
6 Bft (39-49 km/h) | starker Wind | grobe See | dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen und Telefonleitungen |
7 Bft (50-61 km/h) | steifer Wind | sehr grobe See | Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen den Wind |
8 Bft (62-74 km/h) | stürmischer Wind | mäßig hohe See | große Bäume werden bewegt, Fensterläden werden geöffnet, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung |
9 Bft (75-88 km/h) | Sturm | hohe See | Äste brechen, kleinere Schäden an Häusern, Ziegel und Rauchhauben werden von Dächern gehoben, Gartenmöbel werden umgeworfen und verweht, beim Gehen erhebliche Behinderung |
10 Bft (89-102 km/h) | schwerer Sturm | sehr hohe See | Bäume werden entwurzelt, Baumstämme brechen, Gartenmöbel werden weggeweht, größere Schäden an Häusern; selten im Landesinneren |
11 Bft (103-117 km/h) | orkanartiger Sturm | schwere See | heftige Böen, schwere Sturmschäden, schwere Schäden an Wäldern (Windbruch), Dächer werden abgedeckt, Autos werden aus der Spur geworfen, dicke Mauern werden beschädigt, Gehen ist unmöglich; sehr selten im Landesinneren |
12 Bft (>118 km/h) | Orkan | außergewöhnlich schwere See | schwerste Sturmschäden und Verwüstungen; sehr selten im Landesinneren |
Viele historische Entwicklungen wurden entweder von der Versicherungswirtschaft selbst initiiert oder wie im Fall der Sturmschadenversicherung zur Definition, wann nun ein Sturmschadenereignis vorliegt oder nicht, verwendet
Da die Versicherungsbedingungen in vielen Produkten, wie auch in der Campingversicherung für Dauercamper, Beaufort 8 als Sturm bezeichnen, müsste man streng genommen „Windschadenversicherung“ zu dieser Absicherung von Naturgefahren sagen, da laut Beauforts Definition lediglich ein „stürmischer Wind“ vorliegt.
In der Campingversicherung von Wohnwagen und Mobilheimen am Stellplatz sind die typischen Sturmschäden, abgedeckte Carports oder Dächer, auch der Baum am Wohnwagen ist leider keine Seltenheit. Kleiner Schäden die durch einen Sturm entstehen sind Risse im Vorzelt oder Glasbruch an Fenstern und Türen.
Insbesondere bei umgeknickten Bäumen oder abgebrochenen Ästen ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Versicherungsunternehmen meist, vor allem bei größeren Beschädigungen, ganz genau hinsehen und die Schadensursache prüfen. Sollte sich beispielsweise herausstellen, dass der umgestürzte Baum sehr morsch oder krank war wird der Besitzer des Baumes mit der Haftung bzw. mit dem Verschulden am entstandenen Schaden konfrontiert. Grundbesitzer auch Campingplatz Beteiber müssten solche Bäume schon fällen sofern eine Gefahr davon ausgehen kann.
Weitere Fälle gab es bereits, bei denen Teile vom Wohnwagen auch den Nachbarstellplatz beschädigt haben, in solchen Fällen wird die integriert Stellplatzhaftpflicht Versicherung tätig und bezahlt die entstandenen Reparaturkosten.